Wer waren die Namensgeber unserer beiden Gebäude?
Wer war Dr. Julius Robert Bosse
(Scherenschnitt von Robert Bosse als Student)1832
am 12. Juli wurde Robert Bosse als Sohn eines Brennmeisters in Quedlinburg, Klink 10 geboren
1836
Einschulung mit 4 Jahren in die städtische Knabenschule in der Bockstraße
1842
nach Privatunterricht im Lateinischen Aufnahme in die Sexta des Gymnasiums durch den Gymnasialdirektor Richter, Klassenlehrer: Kolloborator Goßrau
1842
Versetzung mit glänzenden Zeugnissen in die Quinta. Bosse sang im Kirchenchor. Geschlagen wurde auf dem Gymnasium zurzeit Bosses nicht.
Von der Tertia an wurden die Jungen mit „Sie“ angeredet. Bosse war 13 Jahre alt. Mit 14 Jahren kam Bosse in die Sekunda. Zu Ostern erhielt er die Konfirmation
1851
am 1. Oktober trat er als "Einjähriger" beim 32. Infanterieregiment ein, setzte aber seine juristischen Studien in Halle fort
1853
am 20. September, nach Ende seines 6. Semesters, legte Bosse die erste juristische Prüfung ab. Danach erhielt er eine Anstellung beim Kreisgericht Quedlinburg als Jurist im Vorbereitungsdienst
1855
im März legte er die zweite juristische Prüfung ab
1856
vom 20. Juni bis 30. August übte er die Tätigkeit des Hilfsrichters in Ermsleben aus. Vom 18. Dezember 1856 bis 1857 arbeitete Bosse am Berufungsgericht
(Appellationsgericht) in Halberstadt
Staatsprüfung in Berlin und danach Tätigkeit am schwedischen Hof im privaten Dienst des preußischen Gesandten
1866
7. Mai – Mobilmachung – Bosse wurde Führer der 10. Kompanie und dem für Erfurt bestimmten Ersatzbataillon Aschersleben zugeteilt und erlebte die Schlacht bei Langensalza mit
1861 – 1868
leitete er als Jurist die gräflichen Finanzgeschäfte beim regierenden
Grafen Karl-Martin zu Stolberg in Rosslau. Er war auch für Schulangelegenheiten verantwortlich
1868 – 1870
arbeitete er in Uchte in Hovaschen
1870 – 1876
Mitglied des Landeskonsistoriums und des Provinzialkonsistoriums in Hannover
1870
18. Juli – Bestellung als Konsistorialrat (höherer Beamter einer Kirchenbehörde)
31. Dezember – Ernennung zum Regierungsrat beim Oberpräsidium und zum Justitiar beim Provinzialschulkollegium
1892 – 1899
ist er preußischer Kultusminister
Foto: commons.wikimedia.org/wiki/File:Julius_Robert_Bosse.jpg?uselang=de#file1895
Dr. Robert Bosse wurde zum Ehrenbürger der Stadt Quedlinburg ernannt
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Die Ehrenurkunde im Detail
Das Wappen Quedlinburgs in der Urkundenmappe
Vorderseite ---------------------> Ausschnitt (unten)
Die Rückseite mit Unterschriften der Unterzeichner
1897/98
in diesem Schuljahr besuchte Bosse als Kultusminister die Schulen Quedlinburgs
1901
am 31. Juli verstarb Dr. Robert Bosse in Berlin
Dr. Robert Bosse war Initiator für den Erlass zum Verbot der Prügelstrafe an den Schulen.
Ihm zu Ehren bekam die Schule in der Schulstraße erstmalig am 17.04.1905 den Namen „Bosse Schule“.
Außerdem wurde am 4. September 1906 eine Straße in Quedlinburg nach ihm benannt - die Bossestraße und der angrenzende Bosseplatz.
Wer war Ernst Bansi?
Ernst Bansi wurde am 03. Januar 1858 in Bielefeld geboren, legte 1876 sein Abitur ab und studierte anschließend Jura und Ökonomie in Bonn und Berlin.
1886 wurde er zweiter Bürgermeister seiner Heimatstadt Bielefeld. Er übernahm u.a. die Leitung des Dezernats Armenwesen, wodurch eine enge persönliche Beziehung zum Pastor Friedrich von Bodelschwingh entstand.
1895 bewarb er sich um die frei gewordene Stelle des ersten Bürgermeisters der Stadt Quedlinburg. Während seiner jahrelangen Tätigkeit für die Stadt realisierte er folgende Aufgaben:
- Durchsetzung einer Eisenbahnverbindung von Quedlinburg nach Blankenburg
- Erweiterung des alten und Errichtung eines neuen Rathauses
- Umsetzung der allgemeinen Entwässerung der Stadt
- Vergrößerung des Quedlinburger Forstbestandes auf der Altenburg und im Steinholz
- Einführung des hauswirtschaftlichen Unterrichtes an der Mummentalschule
- Bau des heutigen GutsMuths-Gymnasiums
- Anlage eines städtischen Zentralfriedhofs
- Baubeginn am Elektrizitätswerk
- Beginn der Arbeiten an der städtischen Badeanstalt
- 1911 Einweihung des königlich-preußischen Lehrerseminars (spätere Martin-Schwantes-Schule, heutige Ganztagsschule "Ernst Bansi")
- 1911 wurde Quedlinburg kreisfreie Stadt
- 1921 wird der ehemalige Reitplatz am Moorberg als Sportplatz hergerichtet
Ernst Bansi hatte eine kritische Einstellung zur Reichspolitik Kaiser Wilhelm II.
Er bewies sich in den schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahren des Ersten Weltkrieges als kluger Realpolitiker zum Wohle der Stadt, besonders in der Umsturzzeit bei der Schlichtung in Krisensituationen während des Kapp-Putsches und des Spartakistenaufstandes
1919 wird die neue Stadtverordneten-Versammlung gewählt: 18 Bürgerliche, 16 Sozialdemokraten, 2 Unabhängige. Trotz unerquicklicher Streitigkeiten nimmt Bansi Einfluss auf sachliche Zusammenarbeit.
Anlässlich seines 25. Amtsjubiläums wurde die Brühl- in Bansi-Straße umbenannt. 1922 wurde Bansi zum Ehrenbürger der Stadt ernannt, bevor er 1924 als 1. Bürgermeister verabschiedet wurde.
Ernst Bansi starb am 25.10.1940 in Quedlinburg. Seine Grabstätte kann man auf dem Wipertifriedhof, der wegen seiner historischen Grabanlagen berühmt ist, besuchen. Noch heute leben Nachfahren in unserer Stadt.
Ernst Bansi hat in fast 30 Jahren im Amt des Bürgermeisters viel für die Stadt Quedlinburg getan. Seine Leistungen verdienen es, dass sein Name nicht in Vergessenheit gerät.
Wir danken der Bartko-Reher-GbR, Linienstraße 156, 1055 Berlin, die uns diese Bilder zur Verfügung gestellt hat.
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